Discussion:
Evelyn Thomas (1953 - 2024)
(zu alt für eine Antwort)
F. W.
2024-07-25 07:15:41 UTC
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One-Hit-Wonder werden viel zu selten gewürdigt. Für mich sind das
Lieder, die eine einmalige Klangfarbe haben. So einmalig, dass sie nicht
mal vom selben Produktionsteam wiederholt werden können.

Bei Evelyn Thomas war das etwas anders. Zwar war ihr Hit "High Energy",
der damals inflationär auf allen Partys und Tanzflächen präsent war, ein
One-Hit-Wonder.

Er löste allerdings eine ganze Welle von ähnlichen, ebenfalls mit
schwerem Stampfrhythmus ausgestatten Hits aus: die "High-NRG"-Bewegung.

Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen Todes, gerne
an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder Abend für ein paar
Leute Geschichte schrieb.

Bye Evelyn and thank you!

FW
Michael Landenberger
2024-07-27 18:42:16 UTC
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Post by F. W.
Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen Todes, gerne
an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder Abend für ein paar
Leute Geschichte schrieb.
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte ich
sofort verlassen.

Leider ist bei vielen Songs für mich nicht nur die Musik eine Qual, sondern
auch die Texte. Manchmal bedaure ich es, der englischen Sprache mächtig zu
sein.

Gruß

Michael
F. W.
2024-07-29 05:23:54 UTC
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Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen Todes,
gerne an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder Abend für
ein paar Leute Geschichte schrieb.
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte
ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Post by Michael Landenberger
Leider ist bei vielen Songs für mich nicht nur die Musik eine Qual,
sondern auch die Texte. Manchmal bedaure ich es, der englischen
Sprache mächtig zu sein.
Ja, das kann ich unterschreiben. Allerdings sind wir beide wohl froh,
dass jeder hören kann, was er will.

FW
Werner Tann
2024-07-29 06:39:06 UTC
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Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte
ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Keineswegs. "Unsereiner" hat halt Discos besucht, wo eher das gespielt
wurde:

Post by F. W.
Ja, das kann ich unterschreiben. Allerdings sind wir beide wohl froh,
dass jeder hören kann, was er will.
Ja, aber manchmal ist es besser, man behält das für sich. :P
F. W.
2024-08-09 05:15:09 UTC
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Post by Werner Tann
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird,
hätte ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Keineswegs. "Unsereiner" hat halt Discos besucht, wo eher das
gespielt wurde: http://youtu.be/AUtHC9L2CdI
Ja, klar. Heute noch in meiner Playlist. Solche Discos waren bei mir
Ende der 80er angesagt.

FW
Michael Landenberger
2024-07-30 09:06:44 UTC
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Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen Todes,
gerne an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder Abend für
ein paar Leute Geschichte schrieb.
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte
ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Nein, keineswegs. Es gab in den 1980ern genug Songs, die quasi als
Tanzflächen-Magneten wirkten und die ohne den "High NRG"-Stumpfsinn auskamen
(Beispiele: Prince, Chaka Khan, Michael Jackson, Tina Turner). Und demzufolge
gab es auch genug Partys, wo andere Musik gespielt wurde. Außerdem konnte man
ja auch ältere Songs spielen. Bei "Superstitious" von Stevie Wonder konnte so
gut wie keiner still sitzen bleiben.
Post by F. W.
Allerdings sind wir beide wohl froh, dass jeder hören kann, was er
will.
Logisch.

Gruß

Michael
Detlef Sax
2024-07-30 11:09:24 UTC
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Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen Todes,
gerne an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder Abend für
ein paar Leute Geschichte schrieb.
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte
ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Nein, keineswegs. Es gab in den 1980ern genug Songs, die quasi als
Tanzflächen-Magneten wirkten und die ohne den "High NRG"-Stumpfsinn auskamen
(Beispiele: Prince, Chaka Khan, Michael Jackson, Tina Turner). Und demzufolge
gab es auch genug Partys, wo andere Musik gespielt wurde. Außerdem konnte man
ja auch ältere Songs spielen. Bei "Superstitious" von Stevie Wonder konnte so
gut wie keiner still sitzen bleiben.
[...]

Was mir gefallen würde wäre eine Ü50 oder meinetwegen Ü60 Party
garantiert ohne "Oldies". Wenn sich ein Gast "Beatles" oder so einen
Kram von deiner kurzen Liste wünscht wird er sofort dem nächsten
Altersheim überstellt und seine Portion Extasy wird eingezogen.

Tanzmusik wie z.B. von den Kalkbrenners oder von Peggy Gou.

Peggy Gou - Starry Night
kann man mal bei youtube oder invidious als Suche einwerfen.

Oder anderes Beispiel:
Samstag Nacht (Club Remix)

Hat auch einen klasse Text der dem Anlass gerecht wird.

Detlef, derzeit 65
--
https://www.12schrittefrei.de/
https://www.noart.de/
F. W.
2024-08-09 05:16:51 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Und so erinnere ich mich, angesichts ihres viel zu frühen
Todes, gerne an diese Zeit der vielen Partys und als fast jeder
Abend für ein paar Leute Geschichte schrieb.
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird,
hätte ich sofort verlassen.
Das war aber eine einsame Jugend. ;-)
Nein, keineswegs. Es gab in den 1980ern genug Songs, die quasi als
Tanzflächen-Magneten wirkten und die ohne den "High NRG"-Stumpfsinn
auskamen (Beispiele: Prince, Chaka Khan, Michael Jackson, Tina
Turner). Und demzufolge gab es auch genug Partys, wo andere Musik
gespielt wurde. Außerdem konnte man ja auch ältere Songs spielen. Bei
"Superstitious" von Stevie Wonder konnte so gut wie keiner still
sitzen bleiben.
Ja, war denn "Superstitious" damals angesagt? Ich erinnere mich an
Partys meiner Eltern Ende der 70er, als ich das das erste Mal gehört
habe (und sofort auf die LP von Stevie gespart habe).

Ebenfalls heute noch in meiner täglichen Playlist.

FW
Marc Haber
2024-07-29 07:17:12 UTC
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Post by Michael Landenberger
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte ich
sofort verlassen.
Du bist eine ganz schöne Spaßbremse.

Partymusik ist nicht dazu da, tiefschürfende Texte zu haben. Ich kann
auch zu "Säugling Säugling, lass uns den Tanzboden schlagen bis es
nicht mehr geht" eine gute Zeit haben.
Post by Michael Landenberger
Leider ist bei vielen Songs für mich nicht nur die Musik eine Qual, sondern
auch die Texte. Manchmal bedaure ich es, der englischen Sprache mächtig zu
sein.
Manchmal hilft es einfach nicht mit zu hohen Ansprüchen an die Dinge
ranzugehen. Aus "The Core" hatte ich auch keine korrekte
Geologie-Lehrstunde erwartet und wurde gut unterhalten. Ein Kollege
hat die Segmente des Bootes mitgezählt, die sie inzwischen abgesprengt
haben, und kam zu dem Schluss das es eins mehr wahr als das Boot
ursprünglich hatte.

Grüße
Marc
--
----------------------------------------------------------------------------
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Rhein-Neckar, DE | Beginning of Wisdom " |
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 6224 1600402
Werner Tann
2024-07-29 11:13:06 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Post by Michael Landenberger
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte ich
sofort verlassen.
Du bist eine ganz schöne Spaßbremse.
Partymusik ist nicht dazu da, tiefschürfende Texte zu haben. Ich kann
auch zu "Säugling Säugling, lass uns den Tanzboden schlagen bis es
nicht mehr geht" eine gute Zeit haben.
Du gehört zu den Menschen, die der Auffassung sind, im Grunde sind
alle wie du. Das sind meistens ziemlich schwierige Mitmenschen, weil
für sie das Anderssein anderer zwangsläufig "unverständlich" ist: "Sei
doch keine Spaßbremse, tanz doch mit, es muss doch nicht alles so
tiefschürfend sein!" Das muss es zwar nicht, aber es darf auch nicht
deppert sein. Und, Verzeihung, manche Musik ist für manche "deppert".
Und dieses Gefühl wirst du nicht ändern.

Anderes Beispiel. Nein, nicht mal, wenn du mir 100.000 Euro zahlst,
würde ich Spaß haben an so Klamotten wie (T)Raumschiff Surprise, mein
Humor ist ein anderer.
Michael Landenberger
2024-07-30 09:15:28 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Post by Michael Landenberger
Eine Party, auf der "High Energy" und ähnliches gespielt wird, hätte ich
sofort verlassen.
Du bist eine ganz schöne Spaßbremse.
Partymusik ist nicht dazu da, tiefschürfende Texte zu haben.
Partymusik muss aber auch nicht zwingend Primitivtexte haben.
Post by Marc Haber
Manchmal hilft es einfach nicht mit zu hohen Ansprüchen an die Dinge
ranzugehen.
Das hilft dann, wenn es keine Alternativen gibt, die den eigenen Geschmack
eher treffen. Glücklicherweise gibt es die aber. Und schon besteht keinerlei
Grund mehr, zu Partys zu gehen, auf denen Musik gespielt wird, die man nicht
mag.

Übrigens triggern auch Titel wie "Born to be alive" bei mir den "nichts wie
raus hier"-Reflex. Ok, der Song ist aus den 70ern, aber musikalischen Müll gab
es zu allen Zeiten ebenso wie die Perlen. Und mit letzteren kann man durchaus
eine Nacht durchtanzen, den Müll braucht es da nicht.

Gruß

Michael
Werner Tann
2024-07-30 10:05:06 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Übrigens triggern auch Titel wie "Born to be alive" bei mir den "nichts wie
raus hier"-Reflex.
Da assoziiere ich aus verdrängten Gründen "The Final Countdown" aus
den 80ern, als interessanterweise plötzlich die "neuen" Jungs auf der
Bühne alle irgendwie sehr schwul aussahen - ohne dass man/ich das
damals so wahrgenommen hätte. Aber dies war wohl der Anfang vom Ende.



Danach war nichts mehr wie vorher, lange Locken und Schminke wurden so
nötig, wie es heute der Willkommensbart ist. Erst die 90er haben einen
Teil der alten Männlichkeit zurückgebracht, und sogar das Schlagzeug
durfte wieder eine Schießbude sein anstelle der beschissenen Drum
Machines mit ihrem Gated-Reverb-Sound.
F. W.
2024-08-09 05:20:12 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Übrigens triggern auch Titel wie "Born to be alive" bei mir den
"nichts wie raus hier"-Reflex. Ok, der Song ist aus den 70ern, aber
musikalischen Müll gab es zu allen Zeiten ebenso wie die Perlen. Und
mit letzteren kann man durchaus eine Nacht durch tanzen, den Müll
braucht es da nicht.
Okay, aber gerade dieser Titel ist für mich ein schönes Beispiel, dass
man früher musiziert und gesungen haben musste, damit die Leute zuhören.
Stakkato und Utz-Utz-Utz kamen dann später.

Ich mag Melodien und große, schwere Klanggebirge...deshalb war ich auch
New Waver.

FW
Michael Landenberger
2024-08-09 09:27:40 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Übrigens triggern auch Titel wie "Born to be alive" bei mir den
"nichts wie raus hier"-Reflex.
Okay, aber gerade dieser Titel ist für mich ein schönes Beispiel, dass man
früher musiziert und gesungen haben musste, damit die Leute zuhören.
Die Lautäußerungen bei "Born to be alive" assoziiere ich nicht mit Gesang.

Mein Maßstab für "Gesang" heißt Freddy Mercury.

Gruß

Michael
Werner Tann
2024-08-09 15:55:08 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Die Lautäußerungen bei "Born to be alive" assoziiere ich nicht mit Gesang.
dipp dipp didl i dui? :-))
Post by Michael Landenberger
Mein Maßstab für "Gesang" heißt Freddy Mercury.
Ich fürchte, multimusi funktioniert genauso wenig wie multikulti.
Heißt: Diversität im Musikgeschmack lässt sich nicht versöhnen. Am
besten man genießt den Kram jeweils mit Gleichgesinnten und hält sich
von den anderen fern. Die frühen Queen haben eigentlich tolle
Kompositionen, sind aber - nach meinem Empfinden - schlecht gealtert,
was auch an mir liegen mag. Den hohen Kommerzgrad wird niemand
bestreiten können oder wollen. Zielpublikum waren bestimmt nicht
gerade Studenten oder Intellektuelle. Ich, damals Student, habe sie
1978 live gesehen. Und war merkwürdig berührt, als rechts und links
von mir die 14-jährigen Girls auf und ab gehüpft sind, in sichtlicher
Erregung (wohl über Mercurys Brusthaar). Mein Gedanke damals: "Bin ich
hier richtig?" =:)
Michael Landenberger
2024-08-10 08:41:46 UTC
Permalink
Post by Werner Tann
Die frühen Queen haben eigentlich tolle
Kompositionen, sind aber - nach meinem Empfinden - schlecht gealtert,
was auch an mir liegen mag. Den hohen Kommerzgrad wird niemand
bestreiten können oder wollen.
In diesem Fall ging es mir nicht um die Art der Musik, die Queen und Freddy
Mercury gemacht haben. Es ging mir um die Qualität des Gesangs.

Viele Queen-Titel und auch Solo-Titel von Freddy Mercury gefallen mir nicht.
Trotzdem wird bei jedem einzelnen Titel deutlich, dass Freddy Mercury ein
begnadeter Rocksänger war.

David Coverdale ist auch so ein Fall. Nicht alles von dem gefällt mir, aber
singen kann er, das ist unbestritten.

Bei "Born to be alive" singt dagegen nach meinem Verständnis niemand.

Gruß

Michael
Werner Tann
2024-08-10 09:17:49 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
In diesem Fall ging es mir nicht um die Art der Musik, die Queen und Freddy
Mercury gemacht haben. Es ging mir um die Qualität des Gesangs.
Das war bei meiner Antwort mit dabei. Man wird sich nicht einigen
können, was denn nun die gute Gesangsqualität ausmacht. Wie auch in
der großen Kunst gilt für populäre Musik: die Beherrschung des
Handwerks reicht nicht hin, um künstlerisch gut zu sein. Oder anders:
Mag ja sein, dass Mercury gut gesungen hat, deswegen muss einem dieser
Stil aber nicht gefallen.

Mein "Maßstab für Gesang", um deine Worte zu verwenden, hieße: der
junge Ian Gillan oder Ronnie James Dio. Im Bereich Rock. Beim Blues
müsste ich überlegen, da gelten wieder andere Kriterien.
Başar Alabay
2024-08-12 03:05:46 UTC
Permalink
Post by Werner Tann
Post by Michael Landenberger
In diesem Fall ging es mir nicht um die Art der Musik, die Queen und Freddy
Mercury gemacht haben. Es ging mir um die Qualität des Gesangs.
Das war bei meiner Antwort mit dabei. Man wird sich nicht einigen
können, was denn nun die gute Gesangsqualität ausmacht. Wie auch in
der großen Kunst gilt für populäre Musik: die Beherrschung des
Mag ja sein, dass Mercury gut gesungen hat, deswegen muss einem dieser
Stil aber nicht gefallen.
Ich denke, daß Authentizität viel ausmacht. Freddy Mercury konnte nicht
nur gut singen, er hatte auch einfach eine Persönlichkeit, die er damit
kombinieren konnte.

Kann Peter Gabriel singen? Da scheiden sich die Geister? Aber jene,
denen er zu »schlecht« sind, nun ja, die tun mir halt ein wenig leid.

Dave Gahan von Depeche Mode kann mittlerweile voll ausgebildet singen.
Ich glaube, je »besser« er wird, desto mehr geht er mir auf die Nerven.
Als er kaum singen konnte und naiv vor sich hin trällerte, gefiel mir
sein gesang.

Und Ian Gillan, weil Du ihn genannt hast … an ihm wird herumgekrittelt,
weil er heute nicht mehr könne, was er damals konnte. So ein Blödsinn.
Er war damals gut, er ist heute gut. Punkt.

B. Alabay
Werner Tann
2024-08-12 06:59:20 UTC
Permalink
Post by Başar Alabay
Und Ian Gillan, weil Du ihn genannt hast … an ihm wird herumgekrittelt,
weil er heute nicht mehr könne, was er damals konnte. So ein Blödsinn.
Er war damals gut, er ist heute gut. Punkt.
Definiere "gut". In gleicher Weise gut ist unmöglich, da niemand in
seinem Alter stimmlich noch so gut drauf sein kann wie mit 25. Anders
gut? Da hapert es bereits. Er beschränkt seine Performance auf
Bereiche, wo er noch "gut" sein kann. Eine Zeitlang war er sehr
verliebt in eine Art Sprechgesang. Kein Wunder, sprechen können auch
noch 100-Jährige. Zudem werden gewisse Songs nicht mehr gespielt
(Child in Time) und neue so komponiert, dass sie von vornherein
schrille Höhen usw. ausklammern. Fazit: "damals gut - heute gut", das
ist Fanpropaganda, Fans tendieren zu selektiver Wahrnehmung. Natürlich
erinnert selbst die brüchige alte Stimme Gillans noch an den jungen
Gillan. Entsprechend transformiert das Fan-Gehirn sein greises
Gekrächze zur alten Glorie. Der Fan hört etwas, das gar nicht gesungen
wird. Oder anders: Deine Treue ehrt dich. Allerdings leidest du an
Realitätsverlust.
Başar Alabay
2024-08-13 05:39:30 UTC
Permalink
Post by Werner Tann
Post by Başar Alabay
Und Ian Gillan, weil Du ihn genannt hast … an ihm wird herumgekrittelt,
weil er heute nicht mehr könne, was er damals konnte. So ein Blödsinn.
Er war damals gut, er ist heute gut. Punkt.
Definiere "gut". In gleicher Weise gut ist unmöglich, da niemand in
seinem Alter stimmlich noch so gut drauf sein kann wie mit 25. Anders
gut? Da hapert es bereits. Er beschränkt seine Performance auf
Bereiche, wo er noch "gut" sein kann. Eine Zeitlang war er sehr
verliebt in eine Art Sprechgesang. Kein Wunder, sprechen können auch
noch 100-Jährige. Zudem werden gewisse Songs nicht mehr gespielt
(Child in Time) und neue so komponiert, dass sie von vornherein
schrille Höhen usw. ausklammern. Fazit: "damals gut - heute gut", das
ist Fanpropaganda, Fans tendieren zu selektiver Wahrnehmung. Natürlich
erinnert selbst die brüchige alte Stimme Gillans noch an den jungen
Gillan. Entsprechend transformiert das Fan-Gehirn sein greises
Gekrächze zur alten Glorie. Der Fan hört etwas, das gar nicht gesungen
wird. Oder anders: Deine Treue ehrt dich. Allerdings leidest du an
Realitätsverlust.
Na ja, das ist Deine Interpretation. Ich würde mich auch nicht als Fan
bezeichnen. Sagen wir mal, daß ich aus dem Bereich bin. Und es ist nicht
unangenehm, Deep Purple Platten zu hören. Also neue. Blacks Sabbath' 13
wird hoch gelobt, ist auch ganz nett, aber da hört man förmlich, wie in
den Gesang eingegriffen werden mußte.

Usw. usf.

Gut definieren: Aussagekräftig, präsent, authentisch. Muß nicht
akrobatisch sein. Wozu auch?

B. Alabay
Werner Tann
2024-08-13 06:51:45 UTC
Permalink
Post by Başar Alabay
Gut definieren: Aussagekräftig, präsent, authentisch. Muß nicht
akrobatisch sein. Wozu auch?
Wer verlangt Akrobatik? Gillans Gekreische in "Child In Time" war für
den Song und seine Aussage notwendig. In vielen Purple-Songs der alten
Zeit waren mehr oder minder verhaltene Schreie Gillans Markenzeichen.

Alt:


2024:


Gillan singt früher:

Break my back with hard lovin'
Take my hand and keep movin'
Don't slow down we're nearly there now
Oh [Schrei] can you stand the pain
I'm a hard lovin' man

2024 wird's nach der ersten Verszeile textlich recht "frei",
jedenfalls wird aber das "Oh" auch hier mehrfach gesungen, dann folgt
ein kleiner Schrei. Vergleiche die beiden Schreie von damals und
heute.

Es ist nun nicht so, dass ich von Gillan heute diesen damaligen Schrei
erwarte. Was er aber 2024 anbietet, ist weder "damals" noch
"reformiert/heute", sondern einfach schlecht. Der Schrei reißt ihm ab,
verunglückt völlig. Was rauskommt, ist Gekrächze, das zusätzlich von
einem gnädigen Mischpult-Mann wohl lautstärkemäßig zurückgedreht wird,
oder Gillan "schreit" absichtlich leiser, weil er ahnt, es wird eh nur
peinlich. Gillan versucht aber grundsätzlich etwas, was er zumindest
live in 3 von 5 Fällen nicht mehr hinbekommt, nicht mal mehr
ansatzweise an das Frühere anklingend. Dann soll er den Schrei ganz
weglassen, herrgottnochmal. Okay, genauso gut könnte man verlangen, er
soll ganz aufhören. Aber das wird Gillan nicht tun. Der macht weiter,
bis sie ihn von der Bühne tragen. Und er wird weiterhin mit gequältem
Gesicht seine Töne herauspressen und versuchen, ein wenig so zu
schreien wie anno dazumal. Ein Trauerspiel.
F. W.
2024-08-19 08:26:26 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Übrigens triggern auch Titel wie "Born to be alive" bei mir den
"nichts wie raus hier"-Reflex.
Okay, aber gerade dieser Titel ist für mich ein schönes Beispiel,
dass man früher musiziert und gesungen haben musste, damit die
Leute zuhören.
Die Lautäußerungen bei "Born to be alive" assoziiere ich nicht mit Gesang.
Du hast noch nie jemanden das Lied singen hören, der völlig untalentiert
ist.
Post by Michael Landenberger
Mein Maßstab für "Gesang" heißt Freddy Mercury.
Als Maßstab hat das Lied ja auch niemand bezeichnet. Woher kommt die
Info plötzlich?

FW
Michael Landenberger
2024-08-19 09:27:23 UTC
Permalink
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Die Lautäußerungen bei "Born to be alive" assoziiere ich nicht mit Gesang.
Du hast noch nie jemanden das Lied singen hören, der völlig untalentiert
ist.
Doch, selbstverständlich habe ich das: Patrick Fernandez *ist* völlig
untalentiert. Als Sänger zumindest. Talent hat er im Geldverdienen, aber das
haben andere auch, z. B. Paul McCartney oder Elton John. Im Unterschied zu
Patrick Fernandez ist das aber nicht deren einziges Talent.
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Mein Maßstab für "Gesang" heißt Freddy Mercury.
Als Maßstab hat das Lied ja auch niemand bezeichnet. Woher kommt die
Info plötzlich?
Die resultiert aus deiner (!) Behauptung (in
<news:v948uc$103tm$***@solani.org>), bei Titeln wie "Born to be alive" würde
gesungen.

Gruß

Michael
F. W.
2024-08-19 14:13:38 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Du hast noch nie jemanden das Lied singen hören, der völlig
untalentiert ist.
Doch, selbstverständlich habe ich das: Patrick Fernandez *ist*
völlig untalentiert. Als Sänger zumindest. Talent hat er im
Geldverdienen, aber das haben andere auch, z. B. Paul McCartney oder
Elton John. Im Unterschied zu Patrick Fernandez ist das aber nicht
deren einziges Talent.
HERnandez. Du scheinst ihn ja persönlich zu kennen...
Post by Michael Landenberger
Post by F. W.
Post by Michael Landenberger
Mein Maßstab für "Gesang" heißt Freddy Mercury.
Als Maßstab hat das Lied ja auch niemand bezeichnet. Woher kommt
die Info plötzlich?
Die resultiert aus deiner (!) Behauptung (in
würde gesungen.
Gerappt wird jedenfalls nicht. Und weil irgendwo gesungen wird, gilt es
gleich als Maßstab?

FW

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